Eibe

Eibe: (Taxus baccata)


Eines gleich vorweg: Die Eibe ist stark Giftig!!

Sie wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Leider wird sie oft mit jungen Tannen verwechselt.

Aber im Gegensatz zur Tanne sind ihre Nadeln sehr weich und spitz zulaufend. An der Oberseite satt grün und an der Unterseite heller und mattgrün. Sie haben keinen Silberstreifen wie die der Weißtanne. Die Rinde der Zweige ist ebenfalls grün.

                                         Eibenzweig Oberseite

                                         Eibenzweig Unterseite

Die Eibe bildet keine Zapfen aus, sondern rötliche Früchte (eigentlich sind es Samenmäntel) mit sehr schleimigem, süßem Fruchtfleisch. Dieses ist zwar nicht giftig, aber die Gefahr, dass man versehentlich die giftigen Samenkörner mit verschluckt ist sehr groß. Und das könnte tödlich enden!



Ansonsten hat die Eibe ein sehr hartes, dennoch elastisches Holz, welches gerne für Musikinstrumente oder Bögen verarbeitet wird.

   Auf Grund ihrer Giftigkeit wird sie nicht in der Pflanzenheilkunde angewendet.

Im Altertum fand sie bei den Römern und Griechen als Abtreibungsmittel Verwendung, und ein Absud aus Nadeln und Zweigen befreite das Vieh von Ungeziefer.

Heute werden Eibenextrakte unter strenger stationärer Aufsicht in der Krebstherapie angewendet.

Inhaltstoffe (überwiegend giftig): Taxin A,B und C, Taxicatin,  Paclitaxel, Baccatin, Ephetrin, Milosin, Flavonoide, …

In der Homöopathie wird die Eibe als Taxus baccata Globuli angewendet.

Diese helfen bei pustulösen Hauterkrankungen, Nachtschweiß, chronischem Rheuma, Gichtanfällen im Großzehengelenk oder bei stechenden Schmerzen in der Magengrube.

Einmal wöchentlich 10 Minuten unter eine Eibe setzen beruhigt die Atemwege und klärt das Bewusstsein. Allerdings sollte man nicht längere Zeit unter der Eibe verbringen, da durch die Ausdünstungen eine halluzinogene Wirkung auftreten kann.

Das einzig ungiftige an der Eibe ist der Fruchtmantel um die Samen. Hier ist aber Vorsicht geboten, da die Samen extrem giftig sind. Besonders Kinder können die roten, süßlich schmeckenden Fruchtmäntel sehr anziehend finden.

 Für Kleinkinder kann schon ein mitverschluckter Kern schwerwiegende Auswirkungen haben, besonders wenn er aufgebissen wurde (Blausäure).


Auch beim Verzehr von wenigen Nadeln (10-20 Stk. ) kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. 100 bis 150 Gramm sind meist tödlich.

Von besonderem Nachteil ist, dass erste Vergiftungserscheinungen erst ca. eine Stunde nach der Einnahme auftreten.

Dazu gehören Übelkeit, Erbrechen und Schwindelgefühl. In weiterer Folge und bei höherer Dosis auffallend rote Lippen, Pulsverlangsamung und Blutdruckabfall, Atemnot, welche bis zur Atemlähmung und zum Herzstillstand führen kann. Der Tod tritt meist innerhalb von 24 Stunden ein, kann sich aber auch 3-4 Tage dahinziehen.

Obwohl daran geforscht wird konnte bis jetzt noch kein wirksames Gegenmittel gefunden werden.

Beim Hantieren mit Eiben, zum Beispiel beim Rückschnitt, sollten Handschuhe getragen werden, weil es leicht zu Hautreizungen kommen kann. Ansonsten stellen sie beim bloßen berühren keine besondere Gefahr dar.

Räuchern: Die Eibe gehört zu den Rauhnachtsräucherungen. Beim Räuchern können die Nadeln ihre psychoaktive Wirkung entfalten. Hauptsächlich wird aber Rinde und Holz verwendet.

Eine Eibenräucherung hilft Altes loszulassen und Schmerz zu verarbeiten.

Als Begleiterin zwischen Leben und Tod steht sie für Transformation und ist Hüterin der Zwischenwelten.

Eibenräucherungen sollten sehr sparsam verwendet werden. Am besten bei geöffnetem Fenster.

Die alten Germanen stellten Zauberstäbe aus Eibenholz her und die Engländer Pfeil und Bogen, was ihnen einen besonderen Vorteil verschaffte. Die Bögen waren extrem stabil und die Pfeile, so hieß es, töteten zweimal.