Schlüsselblume (echte)

Zu einer Frühlingswiese gehören natürlich die Schlüsselblume mit ihren goldgelben Blüten und ihrem honigartigen Duft. Sie hat eine grundständige Blattrosette mit eiförmigen bis länglich eiförmigen, leicht behaarten, Blättern. Auch ihr 20- 25 cm langer Blütenstängel ist leicht behaart und trägt am oberen Ende eine Dolde mit mehreren Blüten. Diese sind immer auf eine Seite ausgerichtet. Die fünf goldgelben Blütenblätter sind glockenartig angeordnet, an der Spitze eingekerbt und besitzen am Grund einen orangen Farbpunkt. Am unteren Ende sind sie von grünen Kelchblättern schlauchartig umschlossen.

Durch den langen Blütenstängel ist sie gut von der gemeinen Primel zu unterscheiden, bei der es so aussieht, als würden die Blüten direkt aus der Rosette wachsen.

Neben der echten Schlüsselblume, welche am liebsten in Naturwiesen mit viel Sonneneinstrahlung wächst, gibt es auch noch die „hohe Schlüsselblume“. Diese bevorzugt eher lichte Wälder und Waldränder. Von der Blütenfarbe her ist sie hellgelb und ihre Wuchshöhe kann bis zu 30 cm betragen.

Da sich die beiden Arten aber von den Inhaltstoffen her kaum unterscheiden, können auch beide Arten gleich verwendet werden. Nur vom Geruch und vom Geschmack her ist die echte Schlüsselblume intensiver.


Nur der Vollständigkeit halber sei noch die violette Schlüsselblume erwähnt, aber da diese überall unter strengstem Naturschutz steht darf sie sowieso nicht gepflückt werden.


Sammelzeit ist je nach Witterung zwischen März und Mai.

Auch diese Frühlingsblume, welche jetzt aus dem Winterschlaf erwacht, ist ein Hustenkiller und ihre Blätter sind reich an Vitamin C.

Leider steht sie unter Naturschutz. In einigen Gegenden dürfen kleine Mengen oberirdischer Teile geerntet werden, Wurzeln aber nicht. Bitte selbst informieren, welche Bestimmungen in eurer Gegend aktuell sind.

Aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften stellen wir sie trotzdem vor. Wer die Schlüsselblume im Garten hat kann einen Teil davon ernten.


 Schlüsselblume in der Küche

Verwendete Teile: Blüten für Deko, junge Blätter für Salate und Gemüse, Wurzeln für Heilzwecke

Tee auswurffördernd bei festsitzendem, schleimigem Husten und Erkältungskrankheiten, beruhigende Wirkung bei Stress, Schlafstörungen

1 Handvoll Blätter und/oder Blüten

250 ml kochendes Wasser

Abgedeckt 10 min ziehen lassen,

3 x tgl

Äusserlich als Waschung oder Umschlag bei unreiner Haut


Hustentee

Dafür kann man Schlüsselblume mit anderen Hustenkräutern wie Huflattich, Thymian, Lungenkraut (nur getrocknet!), Spitzwegerich zu gleichen Teilen mischen

Tinktur bei Erkältungskrankheiten mit Husten, Migräne, Kopfschmerzen, Rheuma, Gicht

1 – 2 Handvoll Blüten und Wurzeln (Naturschutz beachten!)

Korn oder Wodka

4 - 6 Wochen ziehen lassen

3 x tgl. 15 Tropfen

Äusserlich zum einreiben bei Nervenschmerzen

Öl 

Blüten mit gutem Öl bedeckten, 3 Wochen ziehen lassen, abseihen.

Dieses Öl kann sowohl zu kulinarischen Zwecken wie auch zur Hautpflege als Körperöl oder Grundlage für Salben und Cremen genutzt werden


Sirup 

2 Handvoll Blüten mit

1 L warmen Wasser und

1 – 2 Zitronen in Scheiben ansetzen

24 Std. ziehen lassen, abseihen

mit 1 kg Zucker auf die gewünschte Dicke einkochen und in Flaschen einfüllen.

Passt zu Mineralwasser, über Eis oder Desserts

Schlüsselblume als Heilkraut

Inhaltsstoffe: Saponine, Flavone, Gerbstoffe, Kieselsäure, ätherische Öle, Vit. C, Magnesium,

die Aufnahme von Magnesium wird von der Schlüsselblume unterstützt!

Die meisten Inhaltsstoffe sind in der Wurzel vorhanden, aber aufgrund der Naturschutzbestimmungen sollten besser die Blüten und Blätter verwendet werden.

Verwendung für Heilzwecke: 

Die schleimlösende und auswurffördernde Wirkung, ebenso die entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften der Schlüsselblume sind zur Unterstützung der Lösung von festsitzendem Schleim in den Atemwegen hilfreich.

Verwendung findet sie auch bei unreiner, entzündlicher Haut und Akne.

Dazu hat sie einen beruhigenden und schmerzstillenden Einfluss auf das Nervensystem.

Auch in der Pharmazie ist die Schlüsselblume in Fertigarzneien enthalten. Das bekannteste ist Sinupret.

Hildegard von Bingen empfahl die Wärme gebende Schlüsselblume bei Depressionen, Melancholie und Kopfschmerzen. Sie schrieb, dass diese Blume die Kraft der Sonne in sich trage und der traurige Mensch soll das Kraut auf sein Herz legen und die Traurigkeit würde verschwinden!


Räuchern

Hierfür werden die getrockneten Blüten verwendet. Der blumige Duft fördert Selbstbesinnung und Rekonvaleszenz nach Krankheit. Der Rauch wirkt fiebersenkend und heilend.


Vorsicht

Die Schlüsselblume, besonders die Wurzel, enthalten viele Saponine. Bei einem übermäßigen Verzehr kann es zu Magenreizungen und Übelkeit führen.

Für Kinder: Blüten haben einen sehr geringen Gehalt an Saponine und sind daher besser geeignet als Wurzeln.