Vogelmiere

 

Die Vogelmiere wächst oft als lästiges Unkraut in Blumenbeeten oder Balkonkästen, ist aber auch sonst fast überall bei uns anzutreffen. Sie erweckt oft den Unmut des Gärtners, weil sie kaum zu beseitigen ist.

 Aber anstatt sich über sie zu ärgern sollte man sich lieber über dieses Geschenk der Natur freuen.  Sie gehört zu den wenigen Pflanzen, welche man auch noch im Winter ernten kann, wenn der Frost nicht zu arg zuschlägt.

Die kleine weiße Blüte (ca. 8 mm im Durchmesser) hat 5 tief eingeschnittene Blütenblätter, welche den Anschein erwecken als würden es zehn paarweise zusammenstehende Blütenblätter sein. Am Stiel findet man eine behaarte Linie und wenn man den Pflanzenstiel abreißt, kommt ein relativ fester Faden in der Stielmitte zum Vorschein, der auch ziemlich lang sein kann. Daher kommt wohl auch der volkstümliche Ausdruck „Hühnerdarm“.

Leider hat die Vogelmiere ein Doppelgänger, den Ackergauchheil, der leicht giftig ist. Dieser wächst allerding nur vom Juni bis Oktober und man erkennt ihn leicht an seinen roten Blüten und am fehlenden „Hühnerdarm“.       

 

 Vogelmiere in der Küche:

Essbar sind alle Teile der Pflanze. Ihr milder Geschmack ist mais- und erbsenartig und ihre Inhaltsstoffe übertreffen die eine Kopfsalates um ein Vielfaches.

Aber wie Verwenden?

Am besten genießt man sie roh oder nur leicht erwärmt. Zu heiß oder zu lange gekocht verliert sie viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe.

Die einfachste Methode ist es, die Vogelmiere waschen, hacken und über Salat, Butterbrot, Suppe, Schafkäse oder Eier zu streuen. Kräuterbutter, Kräutertopfen, Pesto und in Smoothies sind weitere Einsatzgebiete.

Vogelmiere passt einfach überall dazu. Zu Kartoffeln, Reis, Nudeln Gemüse, …, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Kräutertopfen: Vogelmiere, Salz, Pfeffer, Kren vermischen.

Dip: Rahm, Joghurt, Vogelmiere, Salz und Pfeffer.

Pesto: Vogelmiere, Salz, Öl, Pinienkerne oder Sonnenblumenkerne, Hartkäse und Zitronensaft.

Kombinieren lässt sich die Vogelmiere gut mit anderen Wildkräutern wie Giersch, Brennnesseln und Löwenzahn.

Heilkraut Vogelmiere:

Auch als Heilkraut ist sie dank ihrer Inhaltsstoffe: Vitamin A, B, C, Eiweiß, Kalium, Magnesium, Kupfer, Silizium uvm.

Schon Pfarrer Künzel empfahl die Vogelmiere bei Lungenleiden, Husten und Hämorrhoiden. Sie ist auch für Kinder gut verträglich.

Tee: 1 El Kraut mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen.

Eignet sich für Getränke, Waschungen, Umschläge oder Bad.

Innerlich unterstützt er die Blutbildung, hilft bei Rheuma und Gicht, unterstützt Stoffwechsel und Verdauung, reinigende Wirkung auf Blut, Niere und Blase.

Äußerlich kann man ihn bei Juckreiz, Wunden und Geschwüren anwenden.

Öl: Schraubglas zu 1/3 mit Vogelmiere füllen, mit Oliven- oder Mandelöl auffüllen, verschließen und 7 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Danach abseihen und an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren. Eignet sich als Salbengrundlage, bei entzündeten Hautstellen und Hautreizungen.

Und nicht zuletzt lindern die zerriebenen Blätter auch Insektenstiche.

Aufgrund ihres Saponingehaltes sollte sie jedoch nur in Maßen gegessen werden.